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MäRZ
01

Alzheimer & Demenz – Vorbeugen mit Herz & Hirn & Humor

Freddy-Bild

Es gibt verschiedene Formen von Demenz – die häufigste ist Alzheimer, sie betrifft knapp zwei Drittel der Demenz-Patienten. Menschen fortgeschrittenen Alters leiden auch häufig unter der sogenannten Alters-Demenz. «Jede Kleinigkeit wird eine Grossigkeit», hat Schauspieler Walter Giller über das Alter gesagt – und im Falle von Demenz wird jede Kleinigkeit eine Riesigkeit. Einfache Alltags-Handlungen sind früher oder später unüberwindbare Hindernisse.

Es kann jede & jeden treffen. Wie etwa den früheren Fussballer & Sport-Manager Rudi Assauer («schönster Bundesliga-Spieler der frühen 70er Jahre»), Ruhrpott-Macho, Frauen-Flüsterer, Werbe-Star und begnadeter Selbst-Darsteller. Immer eine Zigarre im Mund und nie verlegen um einen dreisten Spruch. Bis sich Alzheimer bemerkbar machte.

Oder Schauspieler & Entertainer Harald Juhnke, der sich von Media Markt für die «Ich-bin-doch-nicht-blöd-Kampagne» engagieren liess – und kurz darauf an schwerer Demenz erkrankte.

Oder Gunter Sachs, den ewig als «Playboy» apostrophierten Society-Liebling, Mathematiker & Künstler, der seinen Abschieds-Brief noch selbst verfassen konnte: «In den letzten Monaten habe ich durch die Lektüre einschlägiger Publikationen erkannt, an der ausweglosen Krankheit A. zu erkranken. Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.»

Oder Walter R., einen Bekannten aus meiner Nachbarschaft, der ein Geschäft mit 150 Mitarbeitern führte und Anfang 60 an Demenz erkrankte. Zuerst leichte Demenz, die sich im Laufe der Jahre kontinuierlich verschlechterte – eine langsame, lange Rolltreppe abwärts. Nicht zuletzt sorgsame Rundum-Pflege zu Hause ermöglichte ihm unglaubliche 30 Jahre weitere Lebenszeit. Vor fünf Jahren ist Walter verstorben, mittlerweile Anfang 90, schwerst-dement und am Ende auch noch Bein-amputiert.

Oder meinen Vater Freddy – im Bild oben mit meiner Mutter, die Mitte der 90er Jahre verstorben ist. Dieser Verlust hat eine riesige Lücke in seinem Leben hinterlassen. Mein Vater war lange Jahre liebevoll umsorgt worden, und was Haushalt-Arbeiten betraf, ziemlich hilflos. Nach dem Tod meiner Mutter hatte er überdies angefangen, sich an Gegenständen «festzuklammern» und schrittweise in eine sogenannte Messie-Erkrankung abzudriften. Im Laufe der Jahre stellten sich in der zunehmenden Isolation immer stärkere Anzeichen von Demenz ein. 2015 ist Freddy nach einem längeren Leidensweg schwerst-dement verstorben.

Demenz & Alzheimer sind teilweise genetisch bedingt, aber wir können auch eine ganze Menge selber tun, um vorzubeugen – im wahrsten Sinne des Wortes mit Herz, Hirn & Humor! Alois Alzheimer, der Entdecker der später nach ihm benannten Alzheimer-Krankheit hätte da sicherlich zugestimmt. Der deutsche Arzt, der in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wirkte, war nämlich ein Scherzbold und liess sich trotz allerlei Schicksalsschläge nicht den Humor nehmen. Gerne verkleidete er sich etwa als Landstreicher oder Bettler und bat an seinem eigenen Institut um Almosen. Und freute sich, wenn er von niemandem erkannt wurde – Mitarbeiter wohlgemerkt, nicht Demenz-Patienten! Es muss ein fruchtbares Arbeits-Klima gewesen sein rund um Alois Alzheimer, sind doch auch zwei seiner Assistenten, Creutzfeldt & Jakob, in die Medizin-Geschichte eingegangen.

Schauen wir uns also genauer an, was wir tun können.

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